Projekt
Im Herzen der Gemeinde Münstertal entsteht ein gemeinschaftliches Wohnprojekt, welches sichere, inklusive, ökologisch und sozial verantwortbare Wohn- und Gemeinschaftsräume schafft.
Durch die Nachverdichtung der Grundstücke in Münstertal schaffen wir durch die Nutzung der bereits bestehenden Infrastruktur nachhaltigen, förderfähigen Wohnraum.
Die auf dem Grundstück bereits bestehenden Garagen werden rückgebaut und durch geförderte Wohnungen ersetzt. Das Untergeschoss der ehemaligen Werkstatt wird als Becken für den neu entstehenden Schwimmteich weiter genutzt und natürlich bepflanzt.
Mit dem Namen Wohnprojekt Weitblick Münster 77 planen wir ein Gebäudeensemble, bestehend aus 4 neu entstehenden Wohngebäuden, ein bereits bestehendes Wohngebäude, ein Gemeinschaftshaus und ein gemeinschaftlich genutztes Saunagebäude. Eine Besonderheit ist der gemeinschaftliche Naturschwimmteich in der Mitte des Grundstücks.
Architektur
Das Wohnprojekt soll leben und sich wechselnden Lebensentwürfen und Lebensphasen anpassen.
Die gängigen Wohnnormen werden den unterschiedlichen und sich verändernden Lebensphasen nicht mehr gerecht. Wir versuchen in der Gestaltung auf geänderte Anforderungen zu reagieren.
Wichtiger als genormter Komfort ist uns gemeinschaftsorientiertes Bauen und Flexibilität. Grundlage hierfür bietet ein flexibles Grundmodul in Holzelementbauweise.
Wir wollen versuchen, ein minimales, aber hoch funktionales Wohnkonzept, das in seiner reduzierten Form maximale Gestaltungsfreiheit ermöglicht, umzusetzen.
Gestaltungsfreiheit wird vor allem durch das Konzept des Ausbauhauses erreicht.
Die Flexibilität in der Architektur soll durch die sogenannten Wechselzimmer geschaffen werden. Auf Basis eines einfachen Grundmoduls entwickeln wir durch das vertikale und horizontale Koppeln und Verschneiden der Module eine Vielfalt von Wohnungstypen. Durch die Modularität und Erschließung besteht eine große Planungsoffenheit hinsichtlich der Nutzung.
Gemeinschaft
Gemeinschaft findet dort statt, wo sich Menschen treffen. Gemeinschaft braucht Raum. Gemeinschaftsflächen sind daher zentral für unser Wohnprojekt.
Diese liegen einerseits an Knotenpunkten, wo sich Menschen natürlicherweise und ungeplant ohnehin begegnen, andererseits sind einige der schönsten Flächen im Wohnprojekt für die Gemeinschaft ausgelegt.
Die Ideenliste ist lang und der Anspruch an die Räume sehr hoch. Gemeinschaftsräume haben die Qualität und den Charme, dem persönlichen Wohnraum eine echte Erweiterung mit Mehrwert zu bieten. Sinnvolle und vielfältig nutzbare Gemeinschaftsräume erlauben eine Reduzierung der privaten Wohnfläche.
Sie sind Dreh- und Angelpunkt unseres Zusammenlebens, fördern die Kommunikation und Partizipation niederschwellig und bedeuten den entscheidenden Unterschied zur "normalen Nachbarschaft".
Wohnungstypen
Wohnungen
Es sind 10 Wohnung in Holzelement- bauweise mit unterschiedlichen Größen in Planung, welche über Laubengänge barrierefrei erschlossen werden und mit Wechselzimmern entlang der Laubengänge ausgestattet sind. Diese bieten eine hohe räumliche Flexibilität. Je nach Lebenssituation können die Wechselzimmer selbstgenutzt, den Nachbarwohnungen zugeordnet oder als eigenständige Einheit (Mikroapartment, Atelier, Gewerbefläche) bespielt werden. Das Grundmodul mit dem Wohn- und Essbereich hat eine Wohnfläche von ca. 45 m² und bietet mit einer bodentiefen Verglasung für fließende Übergänge auf die Loggien.
Gartenhäuser
Es werden 7 Garten-Maisonett Wohnungen in Holzelementbauweise entstehen. Die Maisonette Wohnungen erstrecken sich über drei Etagen mit einer Wohnfläche von ca. 102 m². Unter dem Dach werden die Etagen durch eine Galerieebene erweitert. Im Erdgeschoss befindet sich ein Wohn- und Essbereich.
Die bodentiefen Verglasung sorgt für fließende Übergänge in die Pocketgärten, die den Maisonette Wohnungen zugeordnet sind. Im Obergeschoss sowie im Souterrain befinden sich Schlafzimmer. Dem Souterrain ist zur Belichtung ein großer gestaffelter Lichthof vorgestellt.
Das Konzept des Ausbauhauses
Wie können wir dennoch Arbeiten und Wohnen bezahlbar und doch individuell gestalten?
Zusammen wird zunächst das "Wohnregal" mit einem erweiterten Rohbau, einschließlich der Fassade, des Treppenhauses und dem technischen Grundausbau erstellt.
Dies ermöglicht einen individuellen Ausbau der Wohnungen und macht zum Beispiel die Beauftragung vom kleinen und lokalen Handwerk durch das Engagement der Bewohner möglich und sinnvoll.
In den Wohnungen selbst wird es keine, oder nur wenig tragende Wände geben, um einen hochflexiblen, individuellen Ausbau je nach handwerklichen und finanziellen Möglichkeiten zu ermöglichen. Ein verbindlicher Terminplan regelt übergeordnet für alle Gesellschafter:innen bis wann die jeweiligen Ausbauarbeiten abzuschließen sind.
Eigenleistungen sind zulässig, wenn sichergestellt ist, dass das Gemeinschaftseigentum auf Dauer nicht geschädigt wird und es zu keinen Beeinträchtigungen (Schallschutz u.a.) der MitBewohner:innen kommt.
Ausbaugewerke wie Elektro- und Sanitärinstallationen, Abdichtungsarbeiten in den Wohnungen dürfen ausschließlich durch Fachfirmen ausgeführt werden. Gewährleistungsansprüche gegen beauftragte Fachfirmen und Planer sind an die Genossenschaft abzutreten.
Auch nach Fertigstellung des Gebäudes besteht die Möglichkeit Grundrisse anzupassen u.a.m., wenn das Leben sich ändert.
Mitwirkung
Am Anfang jeden Projektes steht das „Dragon Dreaming“ - ein gemeinsamer Visionsworkshop.
Jeder Standort hat andere Rahmenbedingungen. Ausgehend von unseren Grundideen entwickeln wir unter erfahrener Anleitung den Traum von unserem eigenen Projekt.
Dazu braucht es kompromissbereite Menschen und Pioniere, die eine junge Genossenschaft mit aufbauen und ein Wohnprojekt lebenswert mitgestalten wollen.
Wir legen großen Wert auf partizipative Entscheidungen, um die Fachkompetenz und Engagement einzelner in das Projekt einzubinden. Hierzu gibt es Arbeitsgruppen, die Vorschläge für die Umsetzung des Projektes zu einzelne Themengruppen erarbeiten.